Manchmal sind es die, die man am meisten liebt, die einem am tiefsten verletzen....

Als sie nach Boston zieht, fühlt Lily sich zunächst wie in einem Traum: Eine neue Stadt, der erste Job und dann noch Ryle - attraktiv, wohlhabend und bis über beide Ohren in Lily verliebt. Doch dann trifft Lily zufällig Atlas wieder, ihre erste große Liebe. Auf einmal zeigt Ryle sich von einer Seite, die sie niemals erahnt hätte...

Lily Bloom ist die Tochter des Bürgermeisters Andrew Bloom, der seinen Job als Vater mit der Zeit völlig aus den Augen verliert. Er ist jähzörnig, aggressiv und gewaltsam. Denn das schlimmste: Er schlägt seine Frau Jenny Bloom - Lilys Mutter. Und diese muss es als Kind immer wieder mit ansehen, ohne ihrer Mutter helfen zu können. Dann taucht plötzlich Atlas auf, ein obdachloser Junge, der sich in dem leer stehenden Haus neben Lily niederlässt und von seiner eigenen Mutter verstoßen wurde. Nach kurzer Zeit macht Lily es sich zur Aufgabe sich um Atlas zu kümmern. Sie versorgt ihn mit Essen, mit Decken und lässt ihn sogar bei sich zuhause duschen, wenn ihre Eltern nicht da sind. Es entwickelt sich eine tiefe und innige Beziehung zwischen den beiden, die jedoch nicht allzu lange hält, da Atlas zu seinem Onkel nach Boston zieht und als er zu Lilys 16. Geburtstag kommt und ihr Vater die beiden zusammen sieht, schlägt er Atlas zusammen und der Kontakt zwischen Atlas und Lily bricht ab. Als Lily endlich mit der Schule fertig ist, zieht sie nach Boston, um so weit weg wie möglich von ihrem Heimatort zu kommen und dort trifft sie auf Ryle.  Ein begehrter, erfolgreicher Neurochirurg, der eigentlich keinen Kopf und keine Lust für eine feste Beziehung hat, jedoch Lily nicht mehr aus dem Kopf bekommt und beide lassen sich auf eine Beziehung ein. Als Atlas völlig unerwartet wieder in Lilys Leben auftaucht, dreht sich die Beziehung von Ryle und Lily um 180 Grad, da Ryle seine Gefühle nicht unter Kontrolle hat.

Ich bin immer noch völlig begeistert und fertig mit den Nerven, wenn es um den Roman 'Nur noch ein einziges Mal' von Colleen Hoover geht. Jetzt immer noch. Ein Monat, nachdem ich es gelesen habe und ich glaube, dass ich es immer sein werde.

Dieses mal fange ich mit den Charakteren an. Lily, die Hauptprotagonistin des ganzen Romans ist einem von Anfang an sympathisch und man fühlt auf jeder einzelnen Seite mit ihr. Ich bin sofort mit ihr warm geworden und habe es geliebt, wie man ihre Gedanken und Handlungen nachvollziehen konnte und wie man vor allem ihre Sichtweise geteilt hat. Es kam mir teilweise so vor, als ob ich gerade in ihrer Situation mit drin stecke und dadurch konnte ich so vieles viel besser verstehen. Mit Ryle ging es mir genauso. Ich habe mich sofort in ihn verliebt. Perfekter geht es nicht, denkt man, wenn man ihn erlebt und ich habe mich selbst dabei erwischt, wie ich ihn immer noch angehimmelt habe, obwohl er im Laufe des Romans keine saubere Weste mehr trägt. Zu Atlas kann man nicht mehr sagen, denn auch er ist auf seine Weise liebenswert und brennt sich ins Herz, ohne das man es merkt mit seiner liebenswürdigen und bodenständigen Art. Dieses Trio ist einfach unschlagbar, denn alle drei schaffen es, dass man sie sofort ins Herz schließt und man immer mehr von ihnen lesen möchte. Auch die Nebencharaktere sind voller Raffinesse und es herrscht eine angenehme Atmosphäre im ganzen Roman, obwohl das Thema sehr ernst ist. 

Bezogen auf das Cover, finde ich, dass man anhand des Titels und des Klappentextes sehr schnell und leicht darauf kommt, worum es in dem Roman wirklich geht. Ich finde es so bewundernswert, dass Colleen Hoover den Mut hat, ein solches Thema so offen in einem Jugendroman darzulegen und dabei noch aus ihrem Erlebten zu erzählen. Ich kann nicht im entferntesten einschätzen, wie schwer es sein muss, darüber zu reden und bewundere sie dafür. 

Spoiler ( Thema des Romans) 

Was ich auch hinzufügen muss, ist, dass man eine ganz neue Sicht auf das Thema häusliche Gewalt bekommt, wenn man diesen Roman liest. Bevor ich das getan habe, hatte ich eine ganz klare und feste Meinung zu dem Thema, aber diese Geschichte regt zum Nachdenken an. Durch Colleen Hoovers brillanten Schreibstil fühlt man sich komplett in Lilys und Ryles Lage hineinversetzt und man ist hin und hergerissen, was man denken soll und was man selbst in dieser Situation tun würde. Die vorherige Meinung droht zu verschwimmen, wenn man letztendlich offenbart bekommt, wie schwer und kompliziert es in dieser Situation dann doch ist und man bleibt völlig emotional und durcheinander zurück. 

Ich habe noch nie ein solch persönliches und emotionales Nachwort in einer Lektüre gelesen, wie ich es in dieser tat. Dieses Nachwort hat dem ganzen Roman die Kirsche auf der Sahnehaube gegeben, denn Colleen Hoover schafft es, ihre persönlichen Erlebnisse dem Leser nahezubringen und das Ziel des Romans zu erläutern und das in einer völlig greifbaren Nähe. 

Schlussendlich muss ich sagen, dass dieser Roman zu den besten Büchern zählt, die ich je gelesen habe, da er ein so wichtiges und totgeschwiegenes Thema anspricht und so oft Fragen stellt, die einem die Augen öffnen und das Thema von einer ganz anderen Ebene sehen lassen. Dieser Roman geht unter die Haut. Wortwörtlich und ich finde, dass ihn jeder lesen sollte. 

Habt ihr den Roman schon gelesen? 

xoxo Lara